Ich
sollte es „Das Tagebuch des traurigen Optimisten“ nennen, denn
würde eines Tages ein zufälliger Finder dieses Notizheft in die
Hände bekommen, würde er beim Lesen nur einen Haufen aus emotional
angebrochenem und aufgehäuftem Schutt vorfinden. So bin ich gar
nicht. Jedenfalls nicht immer. „Bildliche Vergleiche verkünsteln
des Autors Lyrik und werten sie damit auf.“ So oder so ähnlich
meinte eine Lehrerin damals noch zu Schulzeiten zu uns, also male ich
eben einen Vergleich mit der Sonnenblume. Die wendet ihr Gesicht
stets fröhlich leuchtend der Sonne zu, eine gnadenlose Optimistin
und Frohnatur, könnte man meinen. Von außen betrachtet zumindest.
Aber immer kann´s nicht schön sein. Also was dann? Sie beugt ihre
Blütenblätter nach innen, versteckt sich hinter ihnen und wartet ab
bis die Tränen des Himmels an ihr herab geflossen und abgeperlt
sind. Bis die Sonne wieder scheint und sie ihre Frohnatur von neuem
zur Schau stellt, als wäre nichts gewesen. Denn so kennt man sie..
..und übrigens:
..oder welche Postkarte zeigt schon verwelkte Sonnenblumen?
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