Sonntag, 10. Juli 2016

Wenn´s..

..zu spät ist?

Immer erst dann. Klappe zu, Affe tot. Und hinter den dicken Mauern seh´ ich mein Leben dahinfließen, ohne mich. Es fließt vorbei und ich sitze am Fenster und sage zu mir „ich hab´s Dir ja gesagt.“, Ja hab´ ich – aber wer ändert schon etwas bevor´s wirklich zu spät ist? Schnell die weiße Pille, bevor ich wieder sentimental werde. Aber sie hat´s nicht gebracht. Ich bin trotzdem hier. Ich höre Dich schreien. Höre Dich weinen, sehe Dich vor lauter Verzweiflung, Wut und Hilflosigkeit das Essgeschirr auf dem Küchenboden zerschmettern. Meine Augen haben gesehen, meine Ohren gehört, mein Körper zittert. Es ist nicht richtig, das ist nicht in Ordnung, nein, nicht Du!
Vergangenes.
Doch vor meinen Augen so präsent wie gestern. Und ich zittere noch immer.
Aber jetzt bin ich ja hier. Man sagt zu mir, dass es das Richtige war, nur, wenn die Mauern zu Flüstern beginnen „lauf weg, renn..hilf ihm!“ wie soll ich denen dann Glauben schenken? Vor den Fenstern wiegt sich ein Baum im Wind. Ich darf gehen wann immer ich will, sagen sie. Wenn ich auf den Ast klettere rücken sicher gleich die Weißmäntel an, unnötige Aufregung.
Es ist spät – aber noch nicht zu spät.

Und schon kriecht die Angst wieder in mir herauf, bahnt sich ihren Weg vom Gehirn in meinen Körper und schnürt mir die Kehle zu. Ich weiß da ist nichts. Sie sagen das auch, ich solle ruhig atmen und mich der Dunkelheit stellen, mit ihr sprechen. Ich werfe panisch die Türe hinter mir zu und verkrieche mich in eine Ecke meines Zimmers. Du stehst nur da, betrachtest mich. Du bist nicht real. Bist Du nicht, sagen sie und dann berührt mich Deine Hand und ich schreie.
..und übrigens:
Das Witzige daran ist, dass du an diesen abgeschiedenen Orten vor denen die Masse am meisten Angst hat, den wenigsten Menschen begegnest.
Aber weshalb kommst Du mich dann gerade hier besuchen?


Home sweet home...

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